Sydney
Endlich ist der Tag für unseren langersehnten Urlaub in Australien da. Unser Flug führt uns mit Thai via Bangkok nach Sydney. Sehr freundliches Personal und auch der Flug war überaus angenehm in der Business Class. Wer nicht unbedingt rechtzeitig abfliegen oder landen muss, ist bei der Thai sehr gut aufgehoben. Mit dem Zug geht’s vom Flughafen direkt in die City. Je nach Standort des Hotels zwischen 15 und 25 Minuten. Die Züge verkehren bis um 23:00 Uhr etwa 6x Stündlich und direkt. Was gibt es in Sydney bei 30 Grad und wolkenlosem Himmel zu sehen… Opernhaus, Harbour Bridge ist sicherlich ein muss! Auch das Downtown Sydney ist sehr interessant und sehenswert und kann zu Fuss erkundet werden. Für das leibliche Wohl gibt’s im Darling Harbour viele Restaurants in allen Preisklassen. Das Aquarium und Wildlife Sydney welches sich auch gleich dort befindet, ist sehr interessant, vor allem wenn danach durch Australien gereist wird. So bekommt man schon einen Eindruck was einem Über- oder Unterwasser begegnen kann. Das Powerhouse Museum ist für Wissenschaftshungrige Besucher ein toller Spielplatz mit sehr vielen interessanten Infos und Gadgets zum selber ausprobieren. Sydney ist eine Metropole welche auf dieser Kugel sehr bekannt ist, also, unterschätzt die Preise nicht, oder unbedingt vorher, am besten in einem Starbucks einen Cafe trinken, und mit gratis WiFi, Preise vergleichen und sich gleich auch Informationen holen.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein Tagesausflug in die Blue Mountains. Mit einer MyDay Card (1 oder 7 Tage gültig) fährt man mit dem Zug von Sydney bis nach Katoomba und zurück. Dazu hat man an diesem Tag noch alle öV in Sydney inklusiv und das für nur $24.00. Vor Ort kann ein Step on/off für den Bus für $40.00 gekauft werden. Der Bus verbindet im 30 Minuten Takt alle 29 Stops. Die Zugfahrt dauert ca. 2 Stunden. Im Blue Mountains Park gibt’s verschiedene Wandermöglichkeiten von leicht bis schwer und kurz bis lang. Wobei hier unbedingt darauf geachtet werden muss, es gibt hunderte von Treppenstufen zu bewältigen.
Cairns – Yungaburra
Der Qantas Flug von Sydney nach Cairns war sehr angenehm. Das Preis- / Leistungsverhältnis stimmt auch. Wenn man ein Zusatzgepäck (Sportgepäck) mit sich hat, ist es vorteilhafter vor dem Flug dieses zu buchen. Es kommt billiger und man hat auch keine Probleme beim Check-In.
Cairns ist eine kleine Stadt im nördlichen Queensland. Von hier aus empfiehlt sich eine mehrtägige Tauchsafari ins äussere Great Barrier Reef. Ein Tagesausflug mit dem Nostalgie Zug von Cairns Bahnhof (Geführte Tour) oder ab Freshwater Haltestelle (Selbstfahrer) nach Kuranda ist ein eindrückliches Spektakel zwischen Natur und Technik. Die Zugfahrt dauert ca. 2 Stunden. Die Rückfahrt wird mit der Skyrail gemacht, eine Gondelbahn welche über dem Regenwald schwebt und einen schönen Ausblick über die unberührte Natur Australiens gibt.
Die Reise mit unserem Camper führt uns weiter in Richtung Norden nach Port Douglas. Einem kleinen typischen Australischen Dorf. Am Hafen lädt ein Park mit Palmen zum verweilen oder eienm Picknick ein. Noch ein bisschen nördlicher liegt die Ortschaft Mossman mit der Mossman Gorge, einem Naturreservat mitten im Regenwald. Mossman war unser nördlichster Punkt. Jetzt geht’s nur noch in Richtung Süden. In die Tablelands nach Mareeba.
Für alle die gerne Kaffe trinken, ist hier sicherlich das „Cafe Work“, ein Kaffe / Tee Museum mit Degustation, ein muss. Mit Koffein vollgepumpt, fahren wir weiter nach Yungaburra. Am Lake Tinaroo haben wir ein gemütliches und schönes Campingplätzchen am Seeufer gefunden.
Yungaburra – Airlie Beach – Finch Hatton
Nach gemütlichen 2 Tagen am Lake Tinaroo führt uns die Strasse entlang der Waterfall Route, mit eindrücklichen Wasserfällen, wieder an die Küste nach Innisfall. Dieses kleine Städtchen lädt einem zum verweilen ein, aber wir haben uns entschlossen weiter nach Mission Beach direkt an den Strand zu fahren. Auf dem Campingplatz am Strand, quartieren wir uns gemütlich ein. Der Camping war billig und so hat es leider auch ausgesehen. Aber wen interessiert das schon, wenn man vor der Türe einen Kilometer langen Strand hat. Nach dem Sonnenbaden unter Palmen am Meer, führt der Asphalt weiter durch unberührte Natur nach Townsville. Noch schnell Proviant für die nächsten 4 Tage einkaufen und weiter in Richtung Ayr. Hier verlassen wir den Bruce Hwy und 16 Km später treffen wir schon in Alva ein. Hier liegt vor der Küste die versunkene Yongala. Nach zwei Tauchgängen und einem „Dry Day“ geht’s weiter nach Airlie Beach einem Touristenort am Meer. Als Tagesausflug empfiehlt sich hier die Whitsunday Island. Weisser unendlicher Sandstrand, türkis farbenes Meer, Mangroven und soviel Sonnenschein wie man sich nur wünschen kann.
Wir lassen den Strand und das Meer hinter uns und fahren in Richtung Mackay nach Finch Hatton. Wo liegt wohl diese Siedlung? Unser Navi weiss es. Mitten durch die Pampa erreichen wir ein schönes grünes Tal. Ach siehe da, einige Häuser, das wird wohl Finch Hatton sei. Für zwei Nächte quartieren wir uns auf dem Campinground ein. Bevor wir tauchen gehen, fahren wir noch nach Eungella, ein kleines Dorf mitten auf dem Hügel am Ende des Tals. Die Bergstrecke ist für uns „Gebirgsraser“ auch mit einem Camper problemlos zu bewältigen. Bei einem Kaffe die herrliche Aussicht geniessen und schon geht’s wieder runter ins Tal. Wir wollen ja im Regenwald mit Luana tauchen gehen. Am Abend geniessen wir noch ein Bier oder zwei und schauen dem Naturspektakel „Australianisches Gewitter“ zu. Überall zucken die Blitze und dann ein langer Donner. Wie aus einem Wasserfall regnet es. In Sekunden bilden sich riesige Pfützen.
Rainforest Dive
Einmal etwas anders Tauchen als gewohnt…? Genau das dachten wir auch als wir im Internet auf die Seite www.rainforestscuba.com von Luana stiessen. Was wir da lasen hat unser Interesse geweckt und wir haben uns entschlossen dies zu testen. Luana widmet sich mit Herz und Seele dem Platypus (Schnabeltier). Getaucht wird in einem kleinen See mitten im Regenwald, nicht tiefer als 3,5 Meter. Die Sicht liegt bei etwa 3-5 Metern. Aber die Umgebung und was wir im See alles für Lebewesen sehen ist Atemberaubend. 8 Verschiedene Arten von Schildkröten, Platypus und Süsswasserfische. Wurzeln und Äste tauchen wie Geister vor dem Auge plötzlich auf. Hier, wie aus dem Nichts saust ein Fisch vor der Brille durch. Und da, eine Schildkröte paddelt gemütlich durch das Seegras. Den Platypus haben wir an diesem Abend leider nicht gesehen. Er ist sehr scheu und vor allem Nachtaktiv. Für alle die gerne einen Spektakulären, einzigartigen und unvergesslichen Tauchgang erleben wollen, geht nach Finch Hatton (Liegt etwa 50 Minuten von Mackay entfernt). Luana wird dafür sorgen, dass ihr diesen Tauchgang nie mehr vergessen werdet.
Finch Hatton – 1770 – Hervey Bay (Fraser Island)
Heute verlassen wir Finch Hatton und fahren nach Yeppoon ans Meer. Lockere 410 Km über den Bruce Hwy nach Rockhampton und raus an die Küste. Der Campingplatz liegt direkt am Strand. Nach einem Tag Strand fahren wir zu den Capricorn Caves. Einem riesigen natürlichen Höhlensystem das Millionen von Jahre alt ist. Mit dem Guide quetschen wir uns durch Felsspalten in grosse Höhlen und über Hängestege überqueren wir riesige Abgründe.
Die Reise führt uns in die interessante Ortschaft 1770 die wirklich nur aus Zahlen besteht. Aber so interessant der Name auch ist, dieser Ort besteht aus nur einigen Häuser. Das einzige was hier für Touristen angeboten wird ist der Tagesausflug zur „Lady Musgrave“. Nach einem kurzen Besuch am Info-Point entschliessen wir uns am nächsten Tag weiter nach Bundaberg zu fahren.
Über Hügel und durch Wälder erreichen wir nach kurzen 2 Stunden die Stadt Bundaberg, welche 2011 und 2013 durch eine Flutkatastrophe total verwüstet worden ist. Heute wollen wir die Rum Destillery besuchen. Der Rum ist das Markenzeichen von Bundaberg. Die einstündige Führung zeigt uns, wie der Rum hergestellt wird. Welche Zeit vergeht bis der Rum geniessbar ist. Am Schluss ist noch die Degustation angesagt. Wer „hurra, Lampe füllen!“ schreit… Weit gefehlt. Es gibt zwei verschiedene Rums zum Degustieren und dies in einer Menge die nicht einmal spürbar ist.
Am Morgen geht’s zu einem ganz interessanten Tauchausflug vor die Küste Bundabergs (Siehe Artifical Reef im Beitrag Great Barrier Reef). Nach dem unsere Tauchausrüstung wieder sauber und getrockned ist, geht’s nach Hervey Bay. Wo ist das…? Naja von hier aus Starten praktisch alle Tagesausflüge zu den Fraser Island. Dies ist der multi Sandkasten von Australien.
Hervey Bay (Fraser Island) – Brisbane
Die Ortschaft Hervey Bay ist ein typischer Touristenort, welcher sich für Ausflüge auf die Fraser Island spezialisiert hat. Auch dieser Ausflug darf bei uns nicht fehlen. Wir werden direkt am Campingplatz mit dem Jeep abgeholt und schon fahren wir auf die Fähre nach Fraser Island. Diese grosse Insel besteht nur aus Sand, trotzdem hat sich hier eine Menge an verschiedenen Vegetationen entwickelt. Auf den holprigen Sandstrassen fahren wir die ca. 20 Km zum Fraser Hwy und durchfahren dabei 5 verschiedene Waldvegetationen. Der grosse und 75 Mile (120 Km) lange Sandstrand ist offiziell als Hwy eingetragen. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 80 Km/h limitiert. Eine eigens dafür anwesende Polizeitruppe (sacre bleu) sorgt für die Einhaltung der Verkehrsregeln.
Jetzt düsen wir hoch zum wohl zweit Bekanntesten Wrack (nach der Titanic) der Maheno. Das Schiff strandete hier nach dem es in einen Sturm geraten war. Seit Juli 1935 versandet und rostet das alte Passagierschiff vor sich hin. An den Pinnacles vorbei erreich wir nach 30 Minuten wilder Fahrt den Indian Head. Der Aufstieg zur Spitz lohnt sich auf jeden Fall. Was für eine Aussicht.
Nach kurzer Autofahrt haben wir unser Nördlichstes Ziel den Champagner Pool (Wine with bubbles Pool) erreicht. Endlich dürfen wir ins Wasser und uns abkühlen. Nach dem Lunch fahren wir zurück zum Elli Creek, dem einzigen Süsswasser Zufluss auf Fraser Island. Im kühlen Wasser waten wir im Flussbett den Fluss hinunter zur Einmündung. Unser letzter Stop ist der Lake McKenzie, ein grosser See welcher über Millionen von Jahren nur aus Regenwasser entstanden ist. Hier noch ein Stündchen Baden und die letzten Sonnenstrahlen geniessen und schon fahren wir nach Hervey Bay zurück.
Entlang der Küste führt uns der Bruce Hwy (A1 oder später M1) an die Küste von Mooloolaba. Der Verkehr und die Häuser haben merklich zugenommen und zeigen uns, dass wir wieder in der Zivilisation sind. Hier wollen wir 2 Tauchgänge zur HMAS Brisbane unternehmen. Auch müssen wir unsere Koffern wieder mit frischen Kleider füttern und so ist ebenfalls waschen angesagt. Bei heissen 33 Grad und Sonnenschein ist natürlich auch noch ein Tag am Strand eingeplant. Der Bruce Hwy führt uns nun durch Brisbane weiter südlicher zu den Vergnügungsparks Wet’n Wild und Movie World.
Wet’n Wild & Movie World
Das Wet’n Wild ist ein grosser Wasserpark mit Rutschbahnen, Whirlpool und grossem Wellenbad. Trotz seiner Grösse hat man diesen in einem Tag gesehen. Einziger Nachteil, bei vielen Rutschen saust man mit Luftringen runter und diese trägt man über lange Wege und viele, viele Treppen selber hoch. Es gibt viele Liegestühle um sich auszuruhen oder ein Sonnenbad zu geniessen, auch für die Verpflegung ist reichlich gesorgt.
Das Movie World war eine Enttäuschung. Zahlreiche Attraktionen waren geschlossen und auch bei den offenen wurde an Personal oder Fahrzeuge gespart. Obwohl es wenig Besucher hatte, waren die Wartezeiten extrem lang. Es ist kein Vergleich zu den Vergnügungsparks in Europa. Sehenswert ist auf jedenfall die Stuntshow. Da so vieles geschlossen war hat man den Park in knappen 4 Stunden gesehen.
Der letzte Abend mit unserem Camper ist angebrochen und wir geniessen noch ein kühles Bier. Dann geht’s wieder zurück nach Brisbane. Durch die Stadt fahren, oh wie schöne, unser Gepäck im Hotel deponieren und weiter zur Waschanlage. Den Camper von aussen und innen reinigen und ihn dann abgeben. Mit dem Bus fahren wir zurück zu unserem Hotel, welches mitten in der Stadt liegt. In wenigen Minuten sind wir im Garten Eden der Frauen, die Queen Street Mall. Eine ganze Strasse nur mit riesigen Einkaufsshops. Uns interessiert dies aber nicht. Wir laufen weiter zur South Bank. Auf dem Areal der World Expo 1988 hat Brisbane ein grosser Erholung- und Freizeitpark gebaut. Sogar eine riesige Poolanlage wurde errichtet, an der sich die Brisen an den Wochenenden Sonnen. Am Ende der South Bank befindet sich das Maritim Museum. Das einzige „noch“ erhaltene Kriegsschiff der River Side Klasse aus dem zweiten Weltkrieg liegt hier im Trockendog und kann besichtigt werden. Nicht vergessen, eines liegt noch vor Mooloolaba auf Grund… Es wurde alles an Board, ausser die Munition und Waffen, gelassen um einen realistischen Eindruck für die Lebensweise an Board eines Kriegsschiffes zu vermitteln. Viele interessante Schiffe mit ihren Geschichten und Informationen zu den jeweiligen Schifffahrtsepochen erfährt man im Museum.
Mit einem typischen Touristenboot tuckern wir den Brisbane River hoch. Entlang der South Bank, under der Story Bridge, vorbei an Villen, sehen das alte Industriequartier bis hoch zum Breakfast Point. Am Nachmittag müssen wir unsere Koffern für die Tauchsafari auf den Fiji Inseln packen. 23 Kilo pro Person dürfen wir mitnehmen. Haha… die komplette Tauchausrüstung ist schon fast 15 Kilo. Naja, irgendwie hat es funktioniert und wir sind ready for take off. Mit dem Zug erreichen wir nach 20 Minuten den Internationalen Flughafen von Brisbane. Jetzt stellt sich heraus, dass die bösen Zungen recht hatten. Unorganisiert und Verspätungen sind hier an der Tagesordnung. Auch wir sind mit einer Stunde Verspätung Richtung Fiji abgeflogen.
Unsere letzten Tage der Australienreise sind angebrochen. Mit Virgin Australia verlassen wir die Fiji und fliegen zurück nach Brisbane. Der letzte Tag in Brisbane, Australien zeigt uns nochmals sein schönstes Gesicht bei Sonnenschein und 35 Grad. Noch ein bisschen Shopping machen, und die Koffern für die Heimreise packen. Am Abend an der South Bank noch ein bisschen verweilen, ein gutes Steak essen und ein Bierchen oder zwei trinken und schon heisst es am nächsten Tag abschied nehmen. Mit der Thai fliegen wir, bei weinendem Himmel von Brisbane wieder via Bangkok nach Zürich und kommen am 60. Tag nach unserer Abreise wieder in der kalten Schweiz an.